

Erste Frau an Spitze von MI5 und Vorbild für "M": Frühere Geheimdienstchefin Rimington tot
Die frühere MI5-Chefin Stella Rimington - die erste Frau an der Spitze des britischen Inlandsgeheimdienstes - ist tot. Rimington, die als Vorbild für die von der Schauspielerin Judi Dench in mehreren James-Bond-Filmen verkörperte Geheimdienstchefin "M" gilt, starb am Sonntag im Alter von 90 Jahren, wie der MI5 am Montag mitteilte. Sie hatte zwischen 1992 und 1996 den legendären Geheimdienst geleitet.
Die 1935 im südlich von London gelegenen South Norwood geborene Rimington war 1969 zum MI5 gestoßen. Schon vier Jahre zuvor hatte sie an der britischen Botschaft in Neu Delhi begonnen, als Schreibkraft für den Geheimdienst zu arbeiten. Sie arbeitete beim MI5 unter anderem in den Bereichen Spionageabwehr und Terrorabwehr und stieg schließlich zur Chefin des Geheimdienstes auf.
Rimington war auch die erste Persönlichkeit an der Spitze des MI5, deren Name öffentlich gemacht wurde. Davor war der Öffentlichkeit nicht bekannt, wer den Geheimdienst leitete. Nach ihr wurde noch eine Frau MI5-Chefin: Eliza Manningham-Buller, die den Dienst zwischen 2002 und 2007 leitete.
Der heutige MI5-Chef Ken McCallum erklärte, als erste öffentlich bekannte Chefin eines Geheimdienstes weltweit habe Rimington seit langem bestehende "Barrieren" durchbrochen. Sie sei "ein sichtbares Beispiel für die Bedeutung von Diversität in der Führungsspitze" gewesen. Sie habe den MI5 zudem in eine "neue Ära der Offenheit und der Transparenz" geführt.
Beim britischen Auslandsgeheimdienst MI6 war mit Blaise Metreweli im vergangenen Juni erstmals eine Frau an die Spitze nominiert worden.
H.Jones--VC