Vancouver Courier - Saudi-Arabiens Finanzkrise

Vancouver -

Saudi-Arabiens Finanzkrise




Saudi-Arabien, das reichste Land der Golfregion, steht vor einer finanziellen Krise, die in den kommenden Jahren zu einem möglichen Bankrott führen könnte. Die Gründe dafür sind vielfältig und zeichnen ein Bild eines Königreichs, das mit sinkenden Einnahmen, hohen Ausgaben und wachsenden Unsicherheiten kämpft.

Abhängigkeit von Öleinnahmen
Ein zentraler Faktor ist die starke Abhängigkeit von Ölexporten. Der Großteil der Staatseinnahmen stammt aus dem Verkauf von Erdöl, doch der globale Wandel hin zu erneuerbaren Energien und der Druck zur Reduktion von CO2-Emissionen schmälern die Nachfrage. Der Ölpreis liegt derzeit bei etwa 48 US-Dollar pro Barrel, während das Land einen Preis von rund 80 US-Dollar benötigt, um sein Haushaltsdefizit auszugleichen. Dies führt zu einem Defizit, das in diesem Jahr voraussichtlich 35 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Zwar wurden Maßnahmen ergriffen, um die Fördermengen zu drosseln und die Preise zu stützen, doch diese reichen nicht aus, um die finanzielle Lage zu stabilisieren.

Hohe Staatsausgaben
Unter Kronprinz Mohammed bin Salman verfolgt Saudi-Arabien ehrgeizige Projekte wie die futuristische Stadt Neom oder Investitionen in den Sportsektor. Diese Vorhaben sind Teil der „Vision 2030“, die darauf abzielt, die Wirtschaft zu diversifizieren und die Öl-Abhängigkeit zu verringern. Doch die Kosten sind enorm: Für dieses Jahr sind Ausgaben von 296 Milliarden US-Dollar geplant – eine Steigerung von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Da die Einnahmen diese Ausgaben nicht decken, wächst das Defizit weiter.

Schrumpfende Währungsreserven
Die finanziellen Reserven des Landes schrumpfen rapide. Von einst 730 Milliarden US-Dollar sind nur noch etwa 513 Milliarden übrig. Um die Defizite zu finanzieren, hat Saudi-Arabien Anleihen verkauft und Kredite aufgenommen. Bereits 2016 wurden internationale Anleihen im Wert von 17,5 Milliarden US-Dollar ausgegeben – ein Novum in der Geschichte des Landes. Diese Schuldenaufnahme verdeutlicht die zunehmende finanzielle Notlage.

Vertrauensverlust bei Investoren
Der Mord am Journalisten Jamal Khashoggi im Jahr 2018 hat das internationale Ansehen Saudi-Arabiens schwer beschädigt. Viele ausländische Unternehmen und Investoren zogen sich zurück, was die Pläne zur wirtschaftlichen Diversifizierung erschwert. Der Rückzug prominenter Firmenchefs von Investorenkonferenzen in Riad ist ein klares Zeichen für das geschwächte Vertrauen, das dem Land dringend benötigtes Kapital vorenthält.

Politische und regionale Instabilität
Der Konflikt mit dem Iran und die Beteiligung am Krieg im Jemen belasten die Staatsfinanzen zusätzlich. Hohe militärische Ausgaben und die Unsicherheit in der Region schrecken Investoren ab und verschärfen die wirtschaftliche Lage. Diese Faktoren erhöhen das Risiko, dass Saudi-Arabien seine finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann.

Reformen und Risiken
Die Regierung hat Maßnahmen wie den Abbau von Subventionen für Strom, Wasser und Treibstoff sowie die Einführung neuer Steuern ergriffen. Doch diese Schritte sind politisch riskant und könnten Unruhen auslösen, insbesondere da viele junge Saudis keine Arbeitsplätze finden. Die wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung stellt eine zusätzliche Herausforderung dar.

Wirtschaftlicher Ausblick
Ohne tiefgreifende Reformen und eine erfolgreiche Diversifizierung der Wirtschaft droht Saudi-Arabien in diesem Jahrzehnt eine finanzielle Katastrophe. Sinkende Öleinnahmen, hohe Ausgaben und geopolitische Spannungen könnten das Land an den Rand des Bankrotts bringen. Ob die „Vision 2030“ diese Krise abwenden kann, bleibt ungewiss.



Vorgestellt


So ermordete Putin seine größte Bedrohung

Jewgeni Prigoschin, der Chef der Wagner-Gruppe, ist abgestürzt. Alles deutet darauf hin, dass Wladimir Putin endlich seine Rache bekommen hat.Dies geschah exakt zwei Monate, nachdem Russlands berühmteste Söldnergruppe einen großen Aufstand inszeniert hatte und auf Moskau marschierte, um die militärische Katastrophe der russischen Streitkröfte in der Ukraine anzuprangern. Aber was genau steckt hinter dem Anschlag?Warum hat Wladimir Putin beschlossen, den Wagner-Führer zu töten? Und vor allem, warum hat er beschlossen, es gerade jetzt zu tun? Und eine weitere, nicht unbedeutende Frage: Was sind die Folgen von all dem? In diesem Video erzählen wir Ihnen alle Details...!

Südkorea das steinreiche Land ohne Kinder...!

Die meisten entwickelten Länder haben so ihre Probleme mit der Demographie: Immer weniger Kinder werden geboren und das bedroht dort Wirtschaft und Wohlstand. In Südkorea verlaufen diese Dinge jedoch extrem. Die Südkoreaner müsste man eigentlich auf die "Liste der bedrohten Völker" setzen. Man versucht dort gegenzusteuern - mit teils sehr skurrilen Maßnahmen....!

Wird ein Krieg in Niger zum Flächenbrand für Afrika?

Die ECOWAS, die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten, hat die Aktivierung und den Einsatz ihrer Reservekräfte angekündigt. Sie will die Demokratie in Niger wiederherstellen, aber die Militärjunta, die durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen ist, leistet Widerstand. Werden in Afrika wieder die Kriegstrommeln geschlagen? Was waren die Hintergründe des Staatsstreichs? Welche Rolle spielt Russland bei all dem? Auf wie viele Länder könnte dieser Konflikt am Ende übergreifen? In diesem Video erklären wir Ihnen alle relevanten Zusammenhänge.