

Insolventer Batteriehersteller Northvolt stellt im Juni Produktion ein
Der insolvente schwedische Batteriehersteller Northvolt stellt Ende Juni die Produktion ein. Der Betrieb im Hauptwerk von Northvolt im nordschwedischen Skelleftea werde bis zum 30. Juni "schrittweise" heruntergefahren, erklärte der Insolvenzverwalter am Donnerstag. Das Unternehmen habe nur noch einen Kunden, den Lkw-Hersteller Scania, weshalb die Betriebsfortsetzung während des Insolvenzverfahrens nicht lohne.
Northvolt hatte im März in Schweden Insolvenz angemeldet. Der gerichtlich bestellte Insolvenzverwalter Mikael Kubu sagte damals, er hoffe, dass das angeschlagene Unternehmen die Produktion aufrechterhalten könne, während es nach einem Käufer suche. "Diese Regelung ist weder für einen einzelnen Beteiligten noch für die Konkursmasse selbst auf Dauer tragbar", erklärte er jedoch nun.
Das Unternehmen hatte bereits im September eine harte Umstrukturierung eingeleitet. Northvolt strich ein Viertel der Stellen und erklärte, sich auf seine Hauptproduktionsstätte in Nordschweden zu konzentrieren. Im November beantragte Northvolt ein Sanierungsverfahren unter US-Gläubigerschutz, das jedoch scheiterte.
Northvolt galt lange als großer Hoffnungsträger im europäischen Bemühen, technologisch im Bereich der Batterien für Elektroautos gegenüber China aufzuholen. Doch das Unternehmen häufte Schuldenberge an, kämpfte mit einer schwachen Nachfrage und Produktionsverzögerungen.
Infolge des Insolvenzantrags in Schweden wurde über die Hälfte der verbleibenden Beschäftigten entlassen. Noch etwa 1700 Mitarbeitende sollten während des Konkursverfahrens weiterbeschäftigt werden. Insolvenzverwalter Kubu bezeichnete die Fortführung des Betriebs damals als "wahrscheinlich entscheidend, um das Unternehmen ganz oder teilweise verkaufen zu können".
Unklar sind weiterhin die Folgen für das deutsche Tochterunternehmen Northvolt Germany, das in Schleswig-Holstein eine Batteriezellenfabrik baut. Das Projekt in Heide wurde im März 2022 bekanntgegeben, im März 2024 wurde der erste Spatenstich gesetzt. Davor hatte Northvolt lange mit staatlichen Stellen verhandelt, um möglichst hohe Zuschüsse zu erhalten. Ausbezahlt wurde von der staatlichen Förderbank KfW ein Kredit in Höhe von 600 Millionen Euro, für den je zur Hälfte der Bund und das Land Schleswig-Holstein bürgten.
E.Taylor--VC