

Frankreichs Präsident Macron fordert Stärkung der europäischen Raumfahrt
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Stärkung der europäischen Raumfahrt gefordert und sich für eine bevorzugte Anschaffung europäischer Komponenten ausgesprochen. "Europa muss beschließen, wieder eine Weltraummacht zu werden", sagte Macron am Freitag beim Besuch der Luftfahrtmesse in Le Bourget. Dabei solle Frankreich das "Herzstück" sein, fügte er hinzu.
"Wir müssen die grundlegende Frage der europäischen Präferenz klären (...) und entsprechende Disziplin bei der Anschaffung haben", sagte Macron. Frankreich halte sich bereits daran, dies sei jedoch nicht in allen europäischen Staaten so. Er kritisierte ausdrücklich, dass manches EU-Land nicht-europäische Trägerraketen nutze, um Satelliten ins All zu bringen.
Die Raumfahrt müsse für Europa Vorrang haben und die Europäer müssten mehr Geld investieren, sagte Macron. Dazu solle auch privates Kapital genutzt werden. "SpaceX hat den Markt umgekrempelt, Amazon steigt ebenfalls ein, China steht nicht zurück, und ich denke, wir müssen da sehr klar sehen", bemerkte Macron.
Der französische Präsident kündigte für Ende Oktober eine nationale Raumfahrtstrategie an. Anfang kommenden Jahres wolle er zu einem Weltraumgipfel nach Frankreich einladen, "um die Strategie zu festigen und öffentliche und private Partner weltweit zu mobilisieren".
Europa hatte seit dem letzten Start der Trägerrakete Ariane 5 im Juni 2023 mehr als anderthalb Jahre keinen eigenen Zugang zum Weltall. Im vergangenen März startete der erste kommerzielle Flug des Nachfolgemodells Ariane 6.
Derzeit wird das lukrative Geschäft mit Trägerraketen von US-Milliardär Elon Musk dominiert. Sein Raumfahrtunternehmen SpaceX schickt im Schnitt zweimal pro Woche seine teilweise wiederverwendbare Trägerrakete Falcon 9 ins All.
F.Patel--VC